Liebe Leute,
nachdem wir letzte
Woche Sonntag unseren letzten Arbeitstag in Neuseeland hatten
(jippie!) und mit Andy, unserem Chef und den drei Kollegen den Tag
mit einem Bierchen haben ausklingen lassen, hieß es danach: Auto
aufräumen und aussaugen. Da hatte sich mit der Zeit ganz schön was
an Dreck angesammelt und das musste natürlich raus. Und am Montag
(16.04.12) haben wir Ashburton endlich verlassen und uns auf den Weg
nach Lake Tekapo gemacht. Auf dem Weg konnten wir uns ein paar
Geocaches nicht entgehen lassen und in Lake Tekapo angekommen, haben
wir uns noch kurz vor Sonnenuntergang die Church of the Good Shepherd
und die Collie Statue angesehen.
Dann wurde schnell
das Zelt aufgebaut und am nächsten Morgen haben wir eine kleine
Wanderung auf den Mt. John gemacht, von dem man den gesamten See
überblicken konnte. Das war sehr schön!
Danach ging es auch
schon weiter Richtung Mt. Cook, wo wir unser Zelt auf einem netten
und günstigen DOC Campingplatz am Fuße des mit Schnee bedeckten Mt.
Sefton aufgestellt haben und ich noch beim Aufbauen Zeugin wurde, wie
nur ein paar Meter neben mir ein Falke ein kleines Kaninchen gefangen
hat. Für diverse Fotos und Videos wurde alles stehen und liegen
gelassen und für das arme Kaninchen war es leider zu spät... Eins
kann man aber mit Sicherheit sagen; hier ist man der Natur
unglaublich nah und sie überrascht einen immer wieder aufs Neue!
Nunja, nach einer
eher schlechten Nacht – Hauptgrund dafür waren ein paar Israelis,
die mitten in der Nacht ankamen und sich lautstark unterhalten
mussten und das Gespräch auch am frühen Morgen unbedingt fortsetzen
mussten – haben wir uns bei strahlendem Sonnenschein Richtung Kea
Point aufgemacht, einem Aussichtspunkt, von dem aus man einen rundum
Blick über Mt. Sefton, The Footstool, Mt. Cook (der höchste Berg
Neuseelands und der südlichen Alpen), den Hooker Gletscher, Mt.
Kinsey, Mt. Wakefield und den Mueller Gletscher hatte und außerdem
unglaublich blaue Seen bestaunen konnte. Leider haben wir keine Keas
auf dem nach ihnen benannten Track gesehen, aber wir geben die
Hoffnung nicht auf, bald noch welche zu sehen. :-)
An dem Tag haben wir
übrigens auch zum ersten Mal Neuseelands kleinsten Vogel, den Rifleman gesehen, der unter und IN unserem Auto nach Insekten
gesucht hat und nicht größer als ein Ei ist! Der war drollig
anzusehen.
Weiter ging es zum
Tasman Gletscher, in dessen See wirklich Eisberge schwimmen! War
irgendwie komisch, im Top bzw. T-shirt dazustehen...
Weiter ging die
Fahrt über Omarama, wo wir uns die Clay Cliffs angeguckt haben, nach
Oamaru, wo wir zunächst vergeblich nach dem vorher rausgesuchten
Campingplatz gesucht haben, der, wie sich später herausstellte,
etwa 15km außerhalb des Ortes war. Endlich angekommen, wurde das
Zelt (ja, wieder im Dunkeln) repariert, eine Kleinigkeit gegessen und dann mit
Wärmflasche ins Zelt gegangen.
Der Donnerstag
(19.04.12) war nicht besonders spektakulär. Wir sind zu einem Punkt
gefahren, von dem man Yellow Eyed Penguins (Gelbaugenpinguine)
beobachten kann, wenn man zur richtigen Zeit da ist. Wir haben auch
tatsächlich welche gesehen, allerdings waren die so weit weg, dass
man sie kaum erkennen konnte. Freitag hatten wir damit mehr Erfolg,
aber dazu gleich mehr. Abends haben wir uns gemütlich in die
Küche/den Aufenthaltsraum gesetzt, Mails überprüft und außerdem
eine wunderbare Chat-Unterhaltung mit Tami geführt, die aber auch
ein kleines Bisschen Heimweh hervorgerufen hat, weil wunderbare
Unterhaltungen mit den besten Freunden hier doch ganz schön
fehlen...
Freitag sind wir
dann weitergefahren nach Hampden, wo wir uns, nach einem Tipp des
Campingplatzbesitzers und nach dem Aufbauen des Zeltes, wieder ins
Auto setzten und zum Leuchtturm in Moeraki fuhren, von dem aus ein
kurzer Weg zu der Stelle geht, von der man Yellow Eyed Penguins und
Seehunde wunderbar sehen kann. Und kaum am Anfang des Weges
angekommen, haben wir auch schon die ersten Pinguine in den Büschen
gesehen, die mit ihren gelb umrandeten Augen und dem gelben Kopf zu
niedlich aussehen! Der Weg führte dann direkt durch das Gebiet, in
dem die Pinguine leben und da kommt es dann schonmal vor, dass ein
paar von den gefiederten Genossen den Weg kreuzen oder daneben faul
im Gras liegen. :-) Das Gleiche haben wir dann ein paar Minuten
später auch noch mit einem Seehund gesehen, wobei ich schon ein
bisschen Angst hatte, dass der im nächsten Moment aufspringt und uns
angreift, weil wir wirklich nur zwei Meter von ihm entfernt waren.
Der war aber offensichtlich zu müde, um sich zu bewegen.
Nur ein paar andere
Seehunde am Strand haben sich anscheinend bei unserer Ankunft
erschrocken und sind Richtung Wasser geflüchtet, haben sich
aber schnell wieder beruhigt und auf die faule Haut gelegt.
Der Abend war
jedenfalls sehr erfolgreich.
Und am Samstag haben
wir uns, nachdem wir im besten Fish`n Chips Shop Neuseelands gegessen
haben, auf den Weg zu den Moeraki Boulders gemacht. Das sind riesige
Steinkugeln, die vor Millionen von Jahren am Strand angespült wurden
und seitdem da rumliegen. Sieht auf jeden Fall witzig aus! Sonntag
bin ich dann nach dem Frühstück ins Zelt gekrochen, um schonmal ein
paar Sachen zusammenzuräumen als es wie aus dem Nichts anfing zu
schneien, weil Daniel in einem plötzlichen Wutanfall unsere Mehltüte
direkt neben dem Zelt zerquetscht hat und alle Sachen und natürlich
fast das komplette Zelt mit einer weißen Puderschicht bedeckt waren.
:)
Mittags fuhren wir dann
endlich los nach Dunedin bzw. zur Otago Peninsula, wo wir gegen Abend
zu Allen`s Beach, einen wunderschönen Strand gefahren sind und das
erste Mal Seelöwen gesehen haben! Mann, die sind wirklich
ganz schön groß. Wenn man direkt daneben steht, sieht man das
erstmal.
Nach etlichen
Bildern und Videos ging es wieder zurück zum Campingplatz.
Am Montag haben wir
uns Lanarch Castle angeguckt, das ist das einzige Schloss Neuseelands
und steht auf einem Hügel, von dem man die ganze Otago Peninsula
überblicken kann. Abends wollten wir noch beobachten, wie die Blue
Penguins am Strand ankommen, um zu ihren Schlafplätzen zu watscheln,
aber auch nachdem die Sonne schon eine ganze Zeit untergegangen war,
sind sie leider nicht aufgetaucht.
Und gestern
(Dienstag, 24.04.12) sind wir nach Dunedin gefahren, mussten uns erkundigen, wo man am besten und günstigsten parken kann,
haben dann in Läden gestöbert und uns ein wenig die Stadt
angesehen, die mit ihren alten, viktorianischen Gebäuden wirklich
sehr schön aussieht, und abends ging es nach einer Pizza von Domino's
wieder zurück.
Heute haben wir uns
den Bahnhof und die steilste Straße der Welt mal genauer angesehen,
sind dann in die Speight's Brauerei gegangen und konnten uns nach
einer Tour noch ordentlich am Zapfhahn bedienen und sechs
verschiedene Biersorten probieren. Dafür hatten wir eine halbe
Stunde Zeit und durften so viel trinken wie wir wollten. ;-)
Gleich geht’s noch
ins Kino und dann zurück zum Campingplatz auf der Otago Peninsula.
Viele liebe Grüße
an alle und in gar nicht allzu langer Zeit habt ihr uns „schon“
wieder! ;-)
Beccy & Daniel