Beccy und Danny

Beccy und Danny
Grüße an unsere Freunde und Familie

Freitag, 16. Dezember 2011

Weihnachtszeit in Neuseeland

Hello again...

Dank Gundas Hinweis, dass wir ja gar nicht beschrieben haben, wie es hier so zur Weihnachtszeit ist, kommt auch zu diesem Thema noch ein kleiner Satz. ;-)
Ehrlich gesagt, haben wir das völlig vergessen, mit aufzunehmen...

Also, wir kommen hier eher schlecht in Weihnachtsstimmung, weil das bei 30°C und sengender Hitze irgendwie nicht geht. Wir sind ja schließlich anderes gewöhnt.
Seit Mitte November sind hier die Supermärkte und andere Läden weihnachtlich geschmückt, im Fernsehen läuft die übliche Weihnachtswerbung mit Schnee und Glöckchen usw. und auch auf den Straßen sind immer mehr Lichter und andere Dekorationen zu finden. Außerdem kann man überall "Christstollen", "Weinbrandbohnen" und Leibnizkekse kaufen. Schon witzig, wenn man zwischen den ganzen englischen Produkten immer wieder deutsche Sachen findet!
Auch die Verkäufer arbeiten vermehrt mit Weihnachtsmützen (und Flip Flops) und natürlich ertönen überall die uns sehr bekannten Weihnachtslieder. (Ich dachte, ich kann "Last Christmas" wenigstens einmal entkommen...!)
Weihnachten (Christmas Day) an sich wird hier am 25. Dezember gefeiert, am 26. Dezember ist Boxing Day (Vor vielen Jahren war es in Großbritannien gängige Praxis, dass Angestellte am Tag nach Weihnachten, wenn die Arbeit wieder aufgenommen wurde, mit kleinen Schachteln (Boxen) zu ihren Arbeitgebern gingen, um sich damit ihren Jahresbonus abzuholen.).


Das war also der kleine Einblick, wie man Weihnachten in Neuseeland feiert. :-)

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Doch nicht so einfach wie wir dachten...

Hallo Leute,

es gibt wieder ein paar Neuigkeiten, die wir euch nicht vorenthalten wollen.

An unserem letzten Tag in Rotorua dachten wir uns, wir müssten unbedingt noch eines der vielen Must-Do's der Stadt mitmachen und so meldeten wir uns für das Tamaki Maori Village an, bei dem man die Kultur der Maori noch einmal richtig miterleben und sogar an einem Hangi teilnehmen konnte! Der ganze Spaß kostete ein (für Backpacker) mittelgroßes Vermögen, aber was tut man nicht alles, um hinterher sagen zu können: „Ja, das haben wir auch gemacht!“ Nun wurden wir also nachmittags um fünf von Aroha, unserer netten Busfahrerin abgeholt, die uns und etwa 20, sich wie Teenager in der Pubertät befindenden Deutschen zu besagtem Dorf fuhr. Dieses durften wir erst nach einer Begrüßungszeremonie der Bewohner betreten und dann umherwandern und beispielsweise den Haka lernen oder zusehen, wie Flachskörbe hergestellt werden. Dann durften wir einen kurzen Blick auf unser Essen werfen, das von den auf der Busfahrt ernannten „Chiefs“ ausgegraben wurde. Zur Erklärung: Ein Hangi ist das auf Steinen gegarte Essen unter der Erde. Weiter ging es ins Versammlungshaus, wo die Maori-Familie typische Tänze, Gesänge und Erzählungen vorstellte. (Dabei bin ich fast ausgeflippt, weil die neben mir sitzende, alte Dame halb auf meinem Schoß saß, da sie sich, um besser sehen zu können, immer weiter herrüberlehnte und dann auch noch bei den Gesängen ihre nicht vorhandenen Gesangskünste unter Beweis stellen wollte...)
Nach der Vorstellung konnten dann alle in den Speisesaal gehen und das Hangi zu sich nehmen. Dazu kann man sagen, dass es eine Erfahrung wert ist, aber wer nicht allzu sehr auf nach Rauch schmeckende Nahrungsmittel steht, sollte das Geld lieber sparen.
Nach der folgenden Abschlusszeremonie wurden alle Gäste wieder in ihre Busse verfrachtet und von den jeweiligen Busfahrern zurück zu ihren Unterkünften gebracht. In unserem Bus lief das Ganze so ab: Auf der Fahrt sollte jedes vorhandene Land ein für sich typisches Lied singen. Wir hörten also Lieder aus Australien, Canada, Japan, Afrika und Israel. Und als die Deutschen dranwaren, dominierte natürlich das Gebrüll der „Klassenfahrtsgruppe“ und jetzt ratet mal, welches für Deutschland urtypische Lied sie singen mussten...?! Genau, „Das rote Pferd“!!! Und danach noch die Nationalhymne, die sie noch nicht einmal bis zur Hälfte beherrschten! Megapeinlich und wir haben uns schon fast geschämt, die gleiche Nationalität zu besitzen...
Nachdem besagte Gruppe an ihrem Hostel abgeliefert war, folgte eine lustige und weitaus ruhigere Weiterfahrt, auf der Aroha nach einer Weile selbst anfing zu singen („Hab' ne Tante aus Marokko“ auf Englisch) und dabei wie wild dreimal in einem Kreisel im Kreis fuhr. :-)
Fazit des Tages: $110 haben sich unserer Meinung nach für das ganze Spektakel nicht gelohnt, weil alles sehr inszeniert wirkte und das Ganze mehr einer Massenabfertigung für Touristen als dem authentische Darstellen des Maori-Lebens glich. Zudem war die Vorführung der Familie eher mittelmäßig im Vergleich zu der, die wir im sehr viel günstigeren Dorf am Tag davor gesehen hatten. Aber gut, wir waren einmal dabei...
Am nächsten Morgen ging es dann nach dem Zusammenpacken des Zeltes im Regen los Richtung Taupo, natürlich nicht, ohne vorher noch ein paar Geocaches für den Weg rauszusuchen.
In Taupo checkten wir im Top 10 Holiday Park ein (der einfach nur super war!), bauten unser Zelt auf – darin sind wir mittlerweile Profis – und gingen dann auch kurz darauf schlafen.
Den nächsten Tag verbrachten wir ausschließlich mit Geocachen (das ist ein guter Weg, Orte genauer kennenzulernen und herumzukommen) in der Nähe des Lake Taupo, dem größten See Neuseelands und den Darauffolgenden (wir befinden uns beim 06.12.2011) damit, den Honey Hive anzugucken. Das ist eine Art Shop, in dem man alles zum Thema „Honig“ findet, u.a. viele verschiedene Metsorten, Kerzen, Seifen und andere Kosmetika, Honigeis und natürlich Speisehonig. Außerdem konnte man sich einen Bienenstock in einem Glaskasten und ein sehr informatives Video rund ums Imkern und das Leben einer Biene ansehen. Wir verbrachten also dort ungefähr 1 ½ Stunden und kauften am Ende ein Honigeis, Pohutukawahonig und diverse Neuseeland-Buttons.
Um unser neu gewonnenes Wissen über Bienen auch mit euch zu teilen, hier mal ein paar Facts:
→ Arbeiterbienen leben nur 45 Tage
→ Bienen müssen für 1/12 Teelöffel Honig zu 500 Blüten fliegen
→ wegen der/des proteinreichen Pollen/Nektars ver3000fachen die Bienenlarven in den Waben ihr Gewicht innerhalb von ein paar Tagen
→ der Stachel einer Biene bleibt nach dem Stich in der Haut und lebt dort für kurze Zeit selbstständig weiter, während die Biene stirbt
→ schon 16 Sekunden nach dem Schlüpfen fangen Arbeiterbienen instinktiv an zu „arbeiten“ und putzen die Waben für neue Eier (das ist ihr erster Job)
→ nach wenigen Tagen beginnen sie ihren zweiten Job, bei dem sie das Füttern und Versorgen der Larven übernimmt
→ wieder ein paar Tage später beginnt sie ihren dritten Job, der das Bewachen und Verteidigen des Bienenstocks beinhaltet
→ erst nach der Hälfte ihres kurzen Lebens beginnt die Arbeiterbiene dann, außerhalb des Bienenstocks zu arbeiten und Nektar und Pollen zu sammeln

Den Tag ließen wir mit einem kurzen Stopp bei den Huka Falls ausklingen, bei denen es sich eher um einen reißenden Fluss als um Wasserfälle handelt, die aber dennoch fantastisch sind und man dort besonders gut die Gewalt der Natur zu Gesicht bekommt.
Übrigens haben wir völlig vergessen, dass an dem Tag Nikolaus war...

Am Mittwoch, den 07.12.2011(aufgrund von Netzmangel im tiefsten Busch konnten wir Tami leider nicht zu ihrem Geburtstag anrufen, das haben wir dann zwei Tage später nachgeholt) haben wir in Taupo dann unser Zelt abgebaut und nach einem abschließenden Besuch im Volcanic Centre, in dem wir u.a. ein Erdbeben der Stärke 6,3 (so stark waren zwei der drei Erdbeben in Christchurch dieses Jahr) in einem Simulator „miterlebt“ haben, fuhren wir los Richtung Gisborne.
Der Weg führte uns auf einer unbefestigten Straße direkt durch den Busch, vorbei an abgestürzten Felsen und Abgründen direkt neben uns. Das war irgendwie aufregend! :-) Zwischendurch bekamen wir leichte Panikanfälle, da wir ein wenig besorgt um den Benzinstand waren.
Kurz vor dem Dunkelwerden und nur noch 1/4 Tank haben wir uns dann auf einem DOC-Campingplatz (der bestand aus einer Wiese und einem Plumsklo) im Auto eingerichtet und eine gar nicht mal so ungemütliche Nacht verbracht.
Am nächsten Tag ging die kilometerlange Fahrt durch den Busch weiter, vorbei an einem tiefblauen See, den wir von der höher gelegenen Straße betrachten konnten.
Endlich in Gisborne angekommen schlugen wir mal wieder das Zelt auf und am nächsten Tag, dem 09.12.2011 klapperten wir sämtliche Packhäuser ab, füllten Bewerbungsformulare aus und fragten noch in Cafés nach Jobs. Aber irgendwie war das Glück nicht mit uns und nach den fünf Tagen Aufenthalt waren wir kein Stück weiter...
Also fuhren wir vorgestern los nach Napier.
Auf dem Weg dahin fanden wir bei einem unserer Fotostopps ein totes Schaf am Straßenrand, das fürchterlich gestunken hat...
In Napier hat uns dann der Preis für einen popligen Zeltplatz ($38 pro Nacht und Person) fast aus den Latschen gehauen und nach zwei Tagen dort sind wir nun in einem Hostel, in dem wir für ein Zweibettzimmer nur $15 pro Nacht bezahlen! Hier bleiben wir jetzt also über Weihnachten und Silvester und vielleicht noch länger, je nachdem wie schnell wir Arbeit finden und wie lange wir dann bleiben können.

Und je nachdem, wann wir wieder etwas Erwähnenswertes zu berichten haben, hört ihr dann auch wieder von uns. :-)

Achja, was interessant ist, ist die Tatsache, dass in vielen der Orte, in denen wir vor kurzem noch waren, jetzt irgendwas passiert. In Rotorua hat ein großer Supermarkt gebrannt, in Whangarei ist eine Gasleitung geplatzt... Und da wo wir noch hinwollen, (Nelson auf der Südinsel) sind jetzt durch starkes Unwetter und Flut ganze Straßen „weggespült“ worden. Die Aussichten sind also gut. ;-)

Falls ihr euch über fehlende außergewöhnlichen Aktivitäten wundert; dafür müssen wir erst wieder Geld verdienen, denn hier ist selbst das Besichtigen der Natur teilweise sehr teuer! Dann könnt ihr euch sicher denken, was alleine Kanufahren oder Tauchen kostet...

Viele liebe Grüße an alle, besonders an Mamas, Papas, Bruder und Isa! :-*  

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Von wunderschönen Buchten und stinkenden Städten

Ja, es wird mal wieder Zeit, den Blog zu aktualisieren... Aber da wir in der letzten Zeit unser Geld für alles, aber nicht für Internet ausgegeben haben, war das ein wenig schwierig. Dafür wird dieser hier mal wieder besonders lang. Sorry! ;-)

Wie ihr Daniels letztem Eintrag schon entnommen habt, haben wir Kerikeri also vor mittlerweile zwei Wochen verlassen (am 17.11.2011) und haben den ersten Stopp beim Matauri Bay gemacht. Danach sind wir weiter zum Tauranga Bay gefahren und haben dort auf dem Campingplatz das erste Mal unser Zelt aufgeschlagen und zwar so, dass wir direkt aufs Meer gucken konnten, wenn wir im Zelt saßen.
Nach der Nacht dort haben wir dann festgestellt, dass wir unbedingt eine Luftmatratze brauchen, weil es sich auf Isomatten doch ganz schön hart schlafen lässt...
Am nächsten Tag ging es weiter nach Whangaroa Harbour, wo wir etwas enttäuscht waren, da der Ort nun doch nicht sooo schön war wie gedacht und auch nicht besonders viele Attraktionen zu bieten hatte. Also haben wir dort nur einen Wandertrack zum St. Paul's Rock gemacht, wobei das erste Mal unsere Kletterkünste gefragt waren, da man nur so nach ganz oben kam. Dafür hat es sich aber allemal gelohnt, weil die Aussicht von oben atemberaubend war!
Wieder unten angekommen, fuhren wir weiter zum Taupo Bay, wo wir uns eine Cabin mit Fernseher und kleiner Küche gönnten und den Rest des Tages mit Schaukeln (ja, das haben wir gemacht und unsere Kindheitserinnerungen aufgeweckt) und am Strand sitzen verbrachten.
Am Sonntag (20.11.2011) kamen wir dann mit der Fähre in Russell an, wo wir zwei Nächte verbrachten. Und dort hatte ich auch prompt am nächsten Morgen ein besonders lustiges Duscherlebnis... Für die Duschen brauchte man eine 50 cent Münze, um sechs Minuten heiß duschen zu können. Die warf man draußen vor der Dusche in einen kleinen Kasten. So... ich dachte, man könne die Zeit zwischendurch anhalten, indem man die Dusche ausdrehte. Nunja... falsch gedacht... So stand ich dann also völlig eingeschäumt in der Dusche, wollte diese andrehen und … nichts! UND da die Duschen zu der Zeit kurzfristig unisex (also für beide Geschlechter zugänglich) waren, da die Männerkabinen gerade gereinigt wurden, stand auch gleich noch ein Typ vor mir, nachdem ich mir, in der Hoffnung, es nicht allzu sehr zu durchnässen, mein Handtuch umband und aus der Dusche ging. Natürlich erwies sich eben dieser Typ auch als Deutscher und auch er hatte leider nicht noch eine 50 cent Münze für mich, sodass ich also den ganzen Weg zu unserer Cabin lief, um mir eine neue Münze zu holen und mein Duschen endlich beenden zu können...

Den Rest des Tages verbrachten wir mit Geocachen und sahen somit einiges von Russell. Ist ein hübscher kleiner Ort am Hafen mit einigen alten Gebäuden und der ältesten Kirche Neuseelands.

Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Whangarei, wobei die Straßen das erste Mal ziemlich kurvig und mit Baustellen gespickt waren. In Tutukaka (nicht Titikaka) aßen wir einen riesigen Burger und tranken einen Kakao, um danach weiter zu fahren und uns in Whangarei auf einem Campingplatz niederzulassen.
Und dazu muss man sagen, dass das auch ganz gut war (das Niederlassen), also dass wir nicht nochmal mit dem Auto los sind, weil sich nämlich am nächsten Morgen (liebe Grüße an Papa, das war nämlich dein Geburtstag), als Daniel ins Auto ging, um Sachen fürs Frühstück zu holen, prompt und völlig aus dem Nichts der linke Vorderreifen verabschiedete, indem er ein lautes „Peng“ und ein darauffolgendes „Pffffff...“ von sich gab...
Man darf wirklich nicht darüber nachdenken, was hätte passieren können, wenn wir das auf der kurvigen Straße mit Serpentinen und Abhang an den Seiten erlebt hätten...
Ist es aber zum Glück nicht und so fragten wir nach kurzem Schock einen Mitarbeiter des Parks um Hilfe beim Reifenwechsel und fuhren direkt danach zum nächsten Reifenhändler in der Stadt. Dort konnte die nette Dame aber zunächst nichts am Reifen finden, nachdem sie ihn aufgepumpt und in Wasser gelegt hatte und wir wiesen sie darauf hin, dass uns das Ventil ein wenig porös erscheine. Ein Mitarbeiter bestätigte unseren Verdacht dann und sah sich auch noch die anderen Reifen an, weil wir ja nun doch ziemlich besorgt um diese waren. Aber er gab uns grünes Licht und mit einem neuen Ventil und nur $10 weniger konnten wir weiterfahren.
Nachmittags besichtigten wir noch Clapham's Clock Museum, in dem sich die größte Uhrensammlung der südlichen Hemisphäre befindet (knapp 1400 Uhren).

Der darauffolgende Tag erwies sich als Premierentag in zweierlei Hinsicht. Zum Ersten fuhren wir zum Kiwi House und sahen den ersten Kiwi live (und die sehen ja so tollpatschig aus, wie sie mit ihren langen Beinen und dickem runden Körper durch die Gegend laufen) und zum Zweiten waren wir das erste Mal bei KFC essen, wobei ich sagen muss, dass das auch nichts Besonderes ist... ;-)
Abends waren wir noch im Kino und haben „Contagion“ geguckt – wie heißt der Film eigentlich auf Deutsch? -

Am Freitag (25.11.11) machten wir mal wieder einen Wandertrack zu einem Wasserfall (mittlerweile haben wir viele davon gesehen) und abends zurück verlängerten wir den Aufenthalt um eine weitere Nacht, was die lustige Dame an der Rezeption „very spookyyyyy“ fand, weil sie in dem Moment gerade dabei war, unsere Namen von der Liste zu streichen... :-D

Auf dem Weg zum Goat Island Bay am nächsten Tag haben wir uns mal wieder verfahren (das kommt öfter mal vor, weil ich die Karte falsch lese oder Daniel meine „Anweisungen“ beim Fahren überhört...), aber dafür sind wir dabei einer ganzen Kuhherde begegnet, die mitten auf der Straße auf uns zukam.
Beim Goat Island Bay haben wir dann am nächsten Tag (Sonntag, 27.11.11) eine Fahrt mit dem „glass bottomed boat“ gemacht, bei dem man durch den Boden auf den Meeresgrund gucken und somit die faszinierende, aber nicht allzu bunte Unterwasserwelt und u.a. Leatherjacket, Snapper und riiiiesige Rochen betrachten konnte.
Dann ging es mit Highspeed weiter durch Auckland, mit kurzem Stopp zum Tanken und weiter Richtung Coromandel, wo wir mitten auf dem Highway zwei kleine Welpen fanden und deren Besitzer, der nach einer gefühlten Ewigkeit langsam von einem der Grundstücke ohne Zaun kam, erklärte, dass die gerne mal rumlaufen... Hallo? Auf dem Highway?? Zwei Welpen?? Der hat wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank und dem sollten die Hunde weggenommen werden, die sich im Übrigen hinter uns versteckten, als er versuchte, sie wieder einzufangen... Also wir hätte sie ja gerne mitgenommen...

Beim Einkaufen stellten wir dann fest, dass unser Geld langsam knapp wird, weil das Bezahlen vom Neuseeländischen Konto bei Daniel nicht mehr möglich war...

In Coromandel checkten wir in der Tui Lodge ein und fuhren am nächsten Tag (Montag, 28.11.11) in ein kleines Café, um unsere finanzielle Lage online zu überprüfen. Diese erwies sich bei Daniel als kritisch und bei mir als „noch okay“ und aus den 10 Minuten wurden vier Stunden in dem Café, in denen wir Bilder hochluden, E-Mails schrieben usw...
Nachmittags blieb dann kaum noch Zeit für etwas Anderes, aber wir versuchten dennoch den Wanderweg zum New Chums Beach, der an einem schon fast felsigen Strand entlangführte. Auf nicht mal halber Strecken entschieden wir uns, wieder umzukehren, weil es schon langsam dämmerte...

Am Dienstag (hey, wir sind in dieser Woche angekommen mit dem Schreiben) sind wir dann morgens auf der Route 309 los Richtung Tauranga. Das ist eine relativ berühmte Straße hier und auf dem Weg kann man an einer Art Schrottplatz anhalten (da stehen alte Autos und Wohnwagen/-mobile rum und rosten vor sich hin) und mittendrin laufen an die 50 Schweine und Ferkel, Hühner und Pfauen umher, deren Besitzer, den wir leider nicht antrafen, auch dort wohnt. Nach ausgiebigem Streicheln der klitzekleinen Ferkel fuhren wir weiter Richtung Hot Water Beach. Dort kann man sich normalerweise ein Loch buddeln, warten, dass heißes Grundwasser von unten hineinströmt und sich dann reinsetzen, aber wir waren mal wieder zur falschen Zeit am richtigen Ort, es war nämlich noch keine Ebbe. Bei der funktioniert das mit dem Buddeln nur, weil man dann weiter „aufs Meer“ kommt und sich sozusagen direkt über der heißen Ader befindet. Also gingen wir nur einmal den Strand entlang und dann zurück zum Auto, um zu den Cathedral Caves zu fahren. Das sind mehrere Höhlen an einem Strand mit weißem weichen Sand und riesige vom Wind verformte Felsen im Wasser. Dorthin führt ein 45 minütiger Wandertrack, auf dessen Rückweg sich Daniel den halben Zehennagel abriss. Am Strand verbrachten wir etwa eine Stunde und gingen dann zurück zum Auto.
Dann ging es weiter nach Tauranga, wo wir abends um acht ankamen und uns nach geschlagenen zwei Stunden Rumfahren dazu entscheiden mussten, im Auto zu schlafen, weil wir keinen günstigen Campingplatz fanden... Das war eine furchtbare und schlaflose Nacht, nach der wir am nächsten Morgen um sieben losfuhren, um uns bei einer öffentlichen Toilette frisch zu machen und dann weiter nach Rotorua zu fahren.
Noch bevor man in der Stadt ankam, konnte man diese auch schon durch die Lüftung des Autos riechen... Hier ist die thermale Aktivität unter der Erde sehr hoch und wenn man durch die Stadt fährt, kann man immer wieder den Dampf sehen, der aus der Erde kommt und der unglaublich nach Schwefel riecht (nur zur Erinnerung, Schwefel riecht wie verfaulte Eier...). Dieser Geruch ist permanent zu riechen und wir haben beschlossen, in einem anderen Ort nach Arbeit zu suchen, nachdem wir hier die Aktivitäten, die wir unbedingt machen wollen, abgeschlossen haben... :-D Abgesehen davon sieht es hier mit Seasonal Work auch recht schlecht aus...
Nach dem Aufbauen des Zeltes auf einem etwas abgelegenen Campingplatz, wo es also nicht ganz so stark roch, fuhren wir zum Whakarewarewa (nicht vergessen, „Wh“ wird wie „F“ gesprochen) Thermal Village. Das ist ein Maori Dorf, in dem immer noch Menschen wohnen (die, wenn man sie nach dem Geruch fragt, antworten: „Which smell??“) und in dem die Touristenführungen auch von ihnen geleitet werden. Außerdem sind überall Löcher im Boden, in denen das kochende und dampfende Grundwasser brodelt. Teilweise ist der Dampf so dicht, dass man nicht hindurchsehen kann und es stinkt dort; das kann man sich nicht vorstellen, wenn man es nicht erlebt hat...!!! Da wir zur letzten Führung des Tages gekommen waren, konnten wir die im Preis enthaltene Maori-Vorstellung nicht mehr sehen, aber wir durften am nächsten Tag wiederkommen und das nachholen. Von einer Plattform konnten wir zudem noch die beiden aktiven Geysire „Pohutu“ und „Prince of Wales“ sehen. Das war wirklich irre! Zu sehen, wie kochend heißes Wasser einfach aus der Erde schießt und riesige Dampfschwaden hinterlässt...
Heute fuhren wir also erneut dorthin und sahen uns die Vorstellung der Maori an, bei der die Männer und Frauen in typischer Maori-Kleidung sangen, tanzten, einen Haka und Begrüßungs- sowie Abschiedstanz vorführten. Wir waren überwältigt von der Intensität, mit der das Ganze von statten ging und haben Gott sei Dank mehrere Videos gemacht, um euch daran teilhaben zu lassen, wenn wir wieder da sind. ;-)
Achja, und wir sollten mit unserem Sitznachbarn einen Hongi durchführen, das ist die typische Begrüßung der Maori, bei der man sich die rechte Hand gibt und dann zweimal seine Nase und Stirn an die des Gegenüber drückt. Das bedeutet, dass sich dabei der Lebensatem der beiden Personen zu einem Band der Freundschaft verbindet. Klingt spirituell, oder?
Nach der Vorführung sind wir nochmal durch das Dorf gegangen und nach vielen Fotos und mit flauem Magen vom vielen Dampf und Gestank ging es zurück zum Auto und dann zu McDonald's, wo wir nun sitzen und das kostenlose Internet nutzen. :-)

Jetzt bin ich auch endlich fertig und ihr seid auf dem neusten Stand. Wo genau wir in drei Tagen hinfahren, wissen wir noch nicht, aber auf jeden Fall muss es in eine Region gehen, in der wir schnell Arbeit finden können, weil wir sonst in die finanzielle Notlage geraten...

Wir melden uns wieder, wenn es etwas Interessantes zu berichten gibt.

Viele liebe Grüße
(Mamis, Papis, Bruder, Hund und beste Freunde, wir vermissen euch sehr und senden euch eine dicke Umarmung!)

Daniel und Beccy