Dies wird wohl der
vorerst letzte Eintrag vor unserer Heimkehr. Wenn wir wieder zurück
sind, werdet ihr wohl noch einen Abschlussbericht von Dubai und der
Rückreise zu lesen bekommen, aber nun erstmal zu den letzten zwei
Wochen:
Nachdem wir in
Kerikeri das Auto an einen Händler und ein paar andere Sachen wie
Zelt, Benzinkanister, Kühltasche etc. an Freunde verkauft und den
Rest an die Tierschutzorganisation gespendet hatten, stopften wir
also alles Übrige in unsere Rücksäcke und wurden schließlich von
Tom (unserem ehemaligen Chef von der Plant Production) nach Paihia
gebracht und von dort ging es dann mit dem Bus nach Auckland.
Dort verbrachten wir
die zwei Tage u.A. damit, unsere Steuererklärungen zu machen, das
Hotel in Dubai zu buchen und ein paar Sachen im Hostel unterzulagern,
die wir nicht mit nach Tonga nehmen wollten.
Und am Freitag, den
01.06.12 ließen wir uns dann nachts um drei zum Flughafen fahren und
nach dreistündigem Flug kamen wir im Palmenübersähten Tongatapu an
und wurden von einem Mitarbeiter der Heilala Lodge (da, wo wir die
Woche wohnten) abgeholt und bekamen als Willkommensgeschenk eine
Kette aus Blättern und Blumen.
Auf der Fahrt zur
Lodge bekamen wir einen ersten Eindruck vom eher primitiven Leben auf
Tonga:
- es scheint so, als ob viele Tonganer einfach den ganzen Tag am Straßenrand sitzen und nichts tun
- alles ist sehr runtergekommen, Häuser eingefallen und man möchte kaum glauben, dass dort wirklich Menschen drin wohnen
- die Autos sind zum größten Teil wahre „Schrottkarren“ und provisorisch zusammengehalten
- Straßenbelege sind vorhanden, aber voller Schlaglöcher, die in großem Bogen umfahren werden müssen
- überall laufen Hunde und Schweine herumgelaufen
Als wir bei der
Heilala Lodge ankamen, die sich inmitten eines kleinen Paradieses
befindet, wurde uns unser Häuschen mit Bad und kleiner Veranda mit
Hängematte und der Rest der Anlage gezeigt und nach kurzem
Einrichten gingen wir zum nur etwa 50m entfernten Strand und
verbrachten dort den Rest des Tages, bis wir abends zu einem 400m
entfernten Restaurant gingen und dort „Essen aus dem Erdofen“
genossen. Außerdem gab es noch eine Reihe von tänzerischen
Vorführungen auf der Bühne.
Bevor wir dann
abends schlafen gingen, entdeckte ich noch unseren „Hausgecko“,
den ich prompt Georg taufte und den wir quasi jeden Abend vor dem
Schlafengehen an der Decke beobachten konnten.
Am nächsten Morgen
bekamen wir dann zum ersten Mal das tropische Frühstück, aus Toast,
Marmelade und vielen Früchten bestehend, serviert und fuhren danach
mit ein paar anderen Leuten im Bus in den Ort (Nuku'alofa) und
kauften auf dem großen Obst- und Gemüsemarkt ein paar Sachen für
die nächsten Tage ein, wobei uns auffiel, dass wir von allen
Tonganern angestarrt wurden und teilweise sogar Fotos von uns gemacht
wurden, weil wir als „Weiße“ wohl ziemlich besonders waren...
Nach stundenlangem
Warten auf einen leeren Bus fuhren wir wieder zurück und Calolina
zeigte uns, wie man eine Kokosnuss öffnet.
Nachmittags legten
wir uns wieder an den Strand, am nächsten Tag fuhren wir mit zwei
Deutschen, die wir kennengelernt hatten, zur Kirche und erlebten
einen typischen und sehr faszinierenden Gottesdienst auf tongaisch.
Danach machten wir uns auf den Weg zu den „Blowholes“, das sind
Löcher in Felsen, durch die das anrauschende Meerwasser gepresst
wird und somit riesige Fontänen entstehen.
Die nächsten Tage
verbrachten wir mit Sonnen, am Strand liegen und schlafen,
Schnorcheln (und sich dabei die Beine an den Korallen aufschlagen...)
und einfach nur Entspannen. :-)
Und an unserem
Vorletzten Tag waren wir dann nochmal in Nuku'alofa, wo wir Karten
kauften und uns die Märsche durch die Straßen ansahen, die
anlässlich der Parlamentseröffnung stattfanden.
Am Freitag ging es
dann auch schon wieder zurück nach Auckland, wo wir nach ganz
schönen Turbulenzen sicher landeten.
In Auckland fuhren
wir dann am Samstag (09.06.12), nachdem wir unsere Konten bei der
Kiwibank aufgelöst hatten, mit der Fähre nach Devonport,
fotografierten von dort aus Aucklands Skyline und gingen auf den Mt.
Victoria und als wir zurück zum Hostel kamen, stießen wir beinahe
mit Mira zusammen, die wir vor nur 1 ½ Wochen noch in Kerikeri
besucht hatten und die nun also auch im selben Hostel wohnt. Und
abends klopfte es dann an unsere Tür und da stand Sebastiaan, der
Belgier, den wir in Motueka kennengelernt hatten. Wir haben uns total
gefreut, an den letzten Tagen nochmal bekannte Leute wiederzutreffen!
Abends gingen wir
dann zu viert in einen irischen Pub und sahen uns das Rugbyspiel
Neuseeland gegen Irland an (Neuseeland gewann natürlich haushoch ;-)
), aßen zurück im Hostel zusammen Pudding und verbrachten einen
sehr schönen Abend.
Gestern reiste
Sebastiaan ab, um weiter nach Australien zu fliegen und wir
verbrachten den Tag damit, ein wenig durch die Stadt zu gehen, Kaffee
zu trinken und möglichst nicht daran zu denken, dass wir Neuseeland
auch schon in zwei Tagen verlassen werden...
Der heutige Tag
(Montag, 11.06.12) wird dann wohl daraus bestehen, restliche
Erledigungen zu tätigen, unsere Rucksäcke endgültig zu packen und
ein letztes Mal abends in Auckland essen zu gehen... :-(
Und ehrlich gesagt,
kann ich momentan gar nicht so viel zu unserem Gemütszustand sagen,
da wir zum Einen nicht mehr abwarten können, unsere Familie und
Freunde wiederzusehen, zum Anderen aber auch irgendwie unglaublich
traurig sind, das Land, in dem wir nun fast ein Jahr gelebt haben,
für wahrscheinlich sehr lange Zeit verlassen werden...
Wie es uns also
letztendlich am allerletzten Tage ergangen ist, werdet ihr dann im
nächsten und abschließenden Eintrag erfahren.
Viele liebe Grüße
und bis in sieben Tagen, wenn es heißt „We are back!“
Beccy & Daniel