Beccy und Danny

Beccy und Danny
Grüße an unsere Freunde und Familie

Montag, 28. Mai 2012

Kerikeri has us back!


Ja, Kerikeri hat uns wieder! Vorgestern sind wir angekommen und ratet mal, wo wir wieder wohnen können. Richtig, bei David und Annabel (das englische Paar, bei dem wir ganz am Anfang unserer Zeit in Neuseeland für die Unterkunft im Garten geholfen haben). Nunja, sie ist spießig wie immer und er bringt uns durch seinen versteckten, trockenen Humor zum Schmunzeln.

Wie kamen also am 16.05.12 nach einer sehr schaukligen Fährenüberfahrt in Wellington an und unser erster Weg führte uns zu einem Reifenfuzzi, bei dem uns gesagt wurde, dass wir einen neuen Vorderreifen und eine Achsenausrichtung bräuchten. Das waren natürlich wieder unerwartete Kosten, aber musste nunmal gemacht werden.
Weiter gings (im Regen) zu einem Campingplatz, auf dem wir uns für drei Tage eine Cabin nahmen, in der es nachts so kalt war, dass man den Atem sehen konnte...
In den nächsten drei Tagen sahen wir uns also Wellington mit seinen wunderschönen Gebäuden an, gingen ins Nationalmuseum Te Papa (wir verbrachten insgesamt 8 Stunden dort!), fuhren mit dem „Cable Car“ und aßen die besten Burger bei Burger Fuel!
Am Samstag, den 19.05. verbrachten wir die Nacht auf einem total matschigen Campingplatz, auf dem wir uns dann auch prompt mit dem Auto festfuhren...
Sonntag ging es dann weiter nach Ohakune und bevor wir da ankamen, machten wir noch einen Abstecher auf die Desert Road, auf der es, wie der Name schon sagt, aussieht, als ob man durch die Wüste fährt.
Montag sind wir dann eine eher unbefahrene und nur aus Schotter bestehende Straße Richtung Mt. Egmont/Mt. Taranaki gefahren, auf der wir u.a. durch die Orte Jerusalem und London kamen. Die Nacht verbrachten wir dann bei eisigen Temperaturen im Zelt.
Am Dienstagmorgen fuhren wir dann bei strahlendem Sonnenschein auf dem „Forgotten World Highway“ nach Whangamomona und verließen somit für ein paar Minuten Neuseeland. Whangamomona erklärte sich nämlich vor vielen Jahren zur Republik und man kann tatsächlich einen Pass beantragen/kaufen, wenn man sich dort aufhalten möchte. Allerdings gibt es keine Passkontrolle oder so, also sind wir ehrlich gesagt nicht sicher, ob das ernst gemeint ist...
Abends kamen wir dann in der Missing Leg Lodge an, in der wir uns augenblicklich sauwohl fühlten, da zum Einen die Besitzerin unglaublich entspannt war und es zum Anderen einen Kamin in einem großen, gemütlichen Wohnraum gab und unser Zimmer aus einer Art „Balkon“ bestand, in dem es durch die Wärme des Feuers kuschelig warm war. :)
Den nächsten Tag verbrachten wir eigentlich nur damit, ein paar Geocaches zu suchen und nach Waitomo zu fahren, wo wir für den nächsten Morgen die „Black Abyss“ Tour durch die Ruakuri Höhle gebucht hatten.

Wir standen also Donnerstag um sieben auf, konnten wegen dichten Nebels kaum was sehen und machten uns fröstelnd auf den Weg zu den Höhlen oder besser gesagt dahin, wo wir uns zunächst umziehen mussten. Nebenbei bemerkt, wir waren die beiden einzigen Teilnehmer, der sonst aus etwa 8-10 Personen bestehenden Gruppe! Unsere Höhlenführerin war lustigerweise zudem auch noch eine Deutsche...
An Ort und Stelle mussten wir uns also in klitschnasse und natürlich eiskalte Neoprenanzüge quetschen, bekamen Gummischuhe, Abseilausrüstungen und Helme und fuhren dann zum Eingang der Höhle. Da haben wir dann zunächst Trockenübungen im Abseilen gemacht und haben uns dann nacheinander 35m nach unten in die Höhle abgeseilt! Ich kann euch sagen, ich hatte richtig Schiss! :D
Sicher unten angekommen hat uns Anne dann etwas über die Entstehung und Entwicklung der Höhlen in Waitomo erzählt (die Höhlen bestehen aus Kalkstein und in der Waitomo Region gibt es um die 400 Höhlensysteme! Diese wurden u.A. so entdeckt, dass Schafe plötzlich von Weiden verschwanden, weil sie in vertikale Höhleneingänge fielen!
Nach diesen und anderen Informationen kam der Flying Fox... in völliger Dunkelheit. Für diejenigen, die nicht wissen, was das ist: Man wird entweder sitzend oder hängend in seinem Kletter“geschirr“ an einem leicht abwärts verlaufenden Drahtseil gesichert und rutscht dann quasi an diesem Seil bis zum Ende (gibt es auch mit einer Art Griff, an den man sich einfach dranhängt). Wir wurden also gesichert, unsere Kopflampen ausgeschaltet und mit einem Schubs gings los. Und das Einzige, was wir sehen konnten, waren die grün-blau leuchtenden Glühwürmchen an der Decke! Cool, sag ich euch!
Nach einem Kakao und Keksen bekamen wir dann jeder einen schwarzen Gummireifen zum Reinsetzen und gingen ins Wasser (in der Höhle fließt ein Fluss und es gibt mehrere Wasserfälle), was natürlich eisig kalt war... Dann paddelten wir ein Stück weiter in die Höhle und wurden dann nach dem Ausschalten der Kopflampen von Anne zurückgezogen und fühlten uns, als ob wir den Sternenhimmel betrachteten, weil die komplette Decke mit Glühwürmchen übersäht war. Dann fing Anne auch noch an, mit einer Engelsstimme zu singen. Es war wirklich magisch!
Weiter ging es in einen „Raum“ mit Hunderten von Stalagmiten und Stalagtiten, dann runter eine Wasserrutsche, danach haben wir den Banana-Dance gelernt, sind durch enge Löcher gekrochen, Wasserfälle hochgeklettert, haben uns die Glühwürmchen aus der Nähe angesehen und sind schließlich zufrieden an die Erdoberfläche gekommen.
Wieder zurück, konnten wir eine heiße Dusche genießen und danach Bagel und Suppe essen.

Hier noch ein paar interessante Fakten über die Glühwürmchen in den Waitomo Höhlen:

  • diese Art Glühwürmchen findet man nur in Neuseeland
  • dies sind keine Glühwürmchen wie man sie auch bei uns findet, sondern diese sind Fliegenmaden, die in einem Speichelschlauch an der Decke hängen und bis zu ihrer Verpuppung an ein und derselben Stelle hängen
  • das was man leuchten sieht, sind die „Abfallprodukte“ im Darm
  • die Glühwürmchen spinnen Speichelfäden, die dann von der Decke hängen und in denen sich kleine Insekten fangen, die als Nahrung dienen
  • als fertige Fliegen verbringen sie dann ihre drei (!) Lebenstage damit, hemmungslosen Sex zu haben, um sich fortzupflanzen (der Körper der männlichen Fliege besteht aus etwa 50% Penis!)
  • durch Lärm werden die Glühwürmchen angeregt und sie leuchten heller
  • leuchtet man sie jedoch an, machen sie ihr Licht aus

Dann machten wir uns auf den Weg Richtung Hamilton, verfuhren uns mal wieder total und kamen dann um 22:30 Uhr endlich im Hostel an...

Jaaa, und Samstag (26.05.12) sind wir dann nachmittags wieder in Kerikeri angekommen. „Da wo alles begann...“
Wir sind, wie schon erwähnt, wieder bei David und Annabel und wir mussten doch tatsächlich gestern nochmal im Garten helfen...! (Als ob wir nicht Anderes zu tun hätten; Sachen verkaufen und packen usw...) Nun gut...
Abends haben wir dann Freunde wiedergetroffen und die nächsten Tage verbringen wir damit, unsere Rucksäcke vollzustopfen, um alles unterzukriegen und am Mittwoch machen wir uns auf den Weg nach Auckland, von wo am Freitag der Flug nach Tonga geht. :-)
Und danach (oder in Dubai ein paar Tage später) werdet ihr wohl wieder von uns hören.

Viele liebe Grüße
Beccy & Daniel

PS: Noch 21 Tage...!

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