Beccy und Danny

Beccy und Danny
Grüße an unsere Freunde und Familie

Freitag, 2. März 2012

Abel Tasman Nationalpark – A little piece of paradise

Es gibt wieder Neuigkeiten! 3, 2, 1 – los geht’s:

Wie ihr wisst, waren wir fleißig dabei, zu planen, was wir alles mit auf die fünftägige Kayaktour nehmen müssen/sollen/wollen/können und Freitag (den 17.02.2012) haben wir dann auch geschlagene vier Stunden gebraucht, um den Einkauf zusammen zu kriegen, die Tour beim Informationszentrum zu buchen und sämtliche Fragen zu stellen, die wir hatten. Wieder beim Campingplatz, wurde nochmal Wäsche gewaschen, wobei wir uns das auch hätten sparen können, weil wegen der Kaltwäsche und des schon vorhandenen Drecks in der Waschmaschine die komplette Waschladung fast noch schlimmer aussah als vorher und selbst mit Unmengen an Waschpulver kein frischer Geruch aufkommen wollte.
Dann wurden nebenbei noch sämtliche Elektrogeräte aufgeladen und abends sind wir zum „Happy Chippie“ Fish & Chips essen gefahren.
Am nächsten Morgen sind wir um sechs aufgestanden und, haben das Auto gepackt und sind dann los Richtung Marahau gefahren, wo die Tour losging. Bei der Kayak Company angekommen, konnten wir quasi sofort anfangen, die Kayaks zu beladen. Und das ging besser als gedacht, weil in den Dingern wirklich super viel Platz ist (vorne, Mitte, hinten)! Zelt, Grill, Luftmatratze, Schlafsäcke, Rucksäcke, Volleyball, Getränke und alles Andere, was noch so mitmusste; gar kein Problem! :)
Zwischendurch haben Daniel und ich gefragt, ob wir denn unsere kleine Reisepflanze irgendwo unterstellen können, weil wir die ja schlecht mit ins Kayak nehmen konnten und daraufhin meinte die nette Mitarbeiterin nur völlig verdutzt, was das denn für eine Pflanze sei, sie wolle nicht in irgendwas Illegales verwickelt werden (sie dachte anscheinend, dass wir Marihuana oder so mithätten :) ). Nach kurzer Erklärung (für alle, die das noch nicht wissen: Wir haben einen kleinen Pohutukawa als Reisepflanze, das ist ein nativer Baum Neuseelands und absolut nicht illegal!) und erleichtertem Aufatmen ihrerseits konnten wir die Pflanzen dann unterstellen.
Und dann gings auch schon fast los. Wir wurden in Sachen Kayakfahren und Equipment eingewiesen, machten ein paar Trockenübungen und fuhren dann mit einem Traktor und den Kayaks im Schlepptau zum Strand, von wo wir letztendlich starteten. Ab gings ins Wasser und dann waren wir auf uns alleine gestellt. Nachdem wir die erste kleine Insel passiert hatten, legten wir zum ersten Mal an einem kleinen Strand an, breiteten die Picknickdecke aus und dann hieß es: sonnen, sonnen, sonnen. Nebenbei wurden wir noch Zeugen einer Hochzeit, deren Gesellschaft mit einem Wassertaxi zum Strand gebracht wurde. Das war irgendwie lustig. :)
Nachmittags sind wir dann weitergepaddelt - nebenbei bemerkt, der Abel Tasman Park ist der Hammer! Glasklares Wasser, meterlange, weiße Sandstrände, Möwengeschrei, ein leichter Meereswind um die Ohren... Fantastisch! Bei unserem ersten Campingplatz, Anchorage Bay, haben wir die Zelte aufgebaut und mussten dann unsere riesige Luftmatratze mit dem Mund aufpusten, weil die Pumpe, von der wir dachten, es sei eine Luftpumpe, keine war, sondern eine Wasserpumpe, um überflüssiges Wasser aus dem Kayak zu pumpen... Und natürlich hatte auch niemand anderes eine Pumpe dabei. Wir waren anscheinend die Einzigen, die sich diesen Luxus gönnen wollten.
Abends haben wir dann zusätzlich zu unserem eigenen Essen noch Hühnchen als Vorspeise und Pavlova als Nachtisch von anderen Campern geschenkt bekommen, worüber wir uns natürlich total gefreut haben! Am Sonntag sind wir trotz schlechtem Schlaf gut gelaunt aufgewacht, haben nach dem Frühstück unsere Sachen zusammengepackt und dann gings weiter Richtung Pinnacle Island, wo wir die in freier Wildbahn lebenden Robben mit ihren Babys bestaunen konnten! Die waren ja soooooooo süß, wie sie über die Steine gehopst sind und nach ihren Mamas gerufen haben!
Nachdem wir einmal um die Insel gepaddelt sind und viele Fotos geschossen haben, gings weiter zum Bark Bay, unserem nächsten Campingplatz. Dort haben wir, nachdem das Zelt aufgebaut war, den Einmal-Grill aufgestellt und die Campingdusche aufgehängt und nach dem Essen konnten wir frisch gecampduscht schlafen gehen. Vorher haben sich die Sandflies wieder mal gegen uns verschworen...
Montag (den 20.02.12) sind wir ein wenig später aufgestanden und hatten nach dem Packen der Schwimmsachen ziemlich Schwierigkeiten, das Kayak ins Wasser zu bekommen, weil die Wellen sehr stark waren. Nachdem wir aber auch das geschafft hatten, machten wir uns auf den Weg zu Tonga Island, auf der die Größere der beiden Robbenkolonien zu finden sein sollte. Viel größer fanden wir sie zwar nicht, aber die Robben haben wir trotzdem noch länger beobachtet. Dann haben wir an einem der laaangen Strände angelegt, verrückte Fotos gemacht, gegessen, uns gesonnt und Volleyball gespielt und dann sind wir wieder losgepaddelt, um uns die andere Hälfte von Tonga Island anzusehen, wobei wir das absolute Highlight erlebten: Wir konnten aus ca. drei Metern Entfernung beobachten, wie vier kleine Robbenbabys im flachen Gewässer gespielt und sich gegenseitig immer wieder angestupst haben! Das war wirklich toll! Und kurz danach ist noch eine erwachsene Robbe weniger als zwei Meter neben unseren Kayaks umhergeschwommen!
Pünktlich zum Sonnenuntergang kamen wir wieder beim Campingplatz an und nach dem Essen ging es (natürlich nicht ohne vorher noch ein paar Sternenbilder am Strand zu machen) ins Zelt.
Dienstag beschlossen wir morgens, dass wir schon früher als geplant Bark Bay verlassen wollten, um zum letzten Campingplatz zu paddeln, da das Wetter nicht besonders gut und der Himmel wolkenverhangen war. Gesagt, getan und bei Te Pukatea angekommen, hatten wir Mühe, das Zelt aufzustellen, weil der Wind uns fast wegpustete. Das konnten wir auch vorher schon auf dem Wasser feststellen, da wurden wir ordentlich durchgeschüttelt und die Wellen schlugen nur so gegen das Kayak.
Naja, kaum stand das Zelt, fing es an zu regnen... Abends haben wir dann nur noch schnell was zu essen gemacht und verkrochen uns danach ins Zelt. Und es hörte nicht auf zu regnen... Am nächsten Morgen regnete es nach wie vor Bindfäden und irgendwann entschlossen wir uns dann, die Sachen in die Kayaks zu bringen und danach die Zelte von innen abzubauen, damit wenigstens das Innenzelt ansatzweise trocken blieb. Wenigstens das hat ganz gut geklappt, auch wenn das Außenzelt voller Matsch und klitschnass war... Mit völlig durchnässten Klamotten setzten wir uns also in die Kayaks und im strömenden Regen ging es zurück zum Start- bzw. Endpunkt der Tour. Irgendwann ab der Mitte der Strecke, waren wir alle total durchgefroren, meine Finger wollten nicht mehr so ganz gehorchen und auch meine Füße fingen langsam an, abzufrieren und man konnte die letzte halbe Stunde der Tour nicht mehr als besonders spaßig bezeichnen und ich denke wir alle waren froh, als wir am Strand von einem netten Mitarbeiter der Company abgeholt wurden und nach dem Ausladen der Sachen aus den Kayaks dort heiß duschen konnten!
Alle Sachen zurück in den Autos, fuhren wir zurück nach Motueka zu unserem Campingplatz, wo wir uns aber für die erste Nacht eine Cabin nehmen mussten, weil es bei dem Regen einfach unmöglich war, die Zelte aufzubauen. Über unsere Wahl waren wir aber mehr als froh, als abends DER Sturm schlechthin losging und dann auch noch der Strom auf dem ganzen Campingplatz ausfiel. Gott sei Dank war das Wetter am nächsten Morgen wieder besser und nachdem wir die Zelte abgewaschen und aufgehangen hatten, startete der Waschmarathon. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr Sachen stinken können, die stundenlang mit Kayak, Salzwasser und Sand in Berührung gekommen sind! Unfassbar eklig! Und wie ihr wisst, ist die Waschmaschine hier echt zum Abgewöhnen, also... richtig... wurden alle Sachen per Hand (!) im großen Waschbecken mit heißem Wasser und Waschpulver gewaschen, von den Jungs ausgewrungen und auf die Leine gehangen. Nach drei Stunden waren wir damit fertig und mussten dann noch für die nächsten Tage einkaufen, weil wir ja nichts mehr auf Vorrat hatten.

Und nun bin ich auch schon beim letzten Wochenende angekommen, an dem wir zunächst nur entspannt haben und am Sonntag (also vorgestern) nach Takaka gefahren sind, um uns die Te Waikoropupu Springs anzusehen. Bei diesen handelt es sich um das klarste Gewässer der Welt und am Ende eines kurzen Wanderwegs kamen wir zur Quelle und sahen WIRKLICH das klarste Wasser überhaupt! Man darf auch in keinster Weise damit in Berührung kommen, weil man es dann schon verschmutzen würde. Neben dem Weg sitzt sogar eine „Aufsichtsperson“, die aufpasst, dass keiner seine Finger ins Wasser steckt! :)
Auf dem Weg zurück nach Motueka hielten wir noch bei den Labyrinth Rocks.

Und Montagmorgen nach dem Frühstück machten wir uns auf dem Weg, um verschiedene Plantagen abzufahren und erneut nach Jobs zu fragen und hatten den Plan, falls wir da nicht erfolgreich sein sollten, in der Bücherei wieder Telefonnummern rauszusuchen.
Zuerst fuhren wir zu McLean's Orchard (einer, den wir auf dem Campingplatz kennengelernt hatten, meinte, wir sollen da mal hin und sagen, dass wir ihn kennen, da dann unsere Chancen höher seien), füllten dort einen Antrag auf Arbeit aus und bekamen keine 10 Minuten später einen Anruf, dass wir heute anfangen könnten zu arbeiten. Also hatten wir heute den ersten Arbeitstag und dreimal dürft ihr raten, was wir machen... Jap, Applepicking (Äpfel ernten)... Das heißt, wir haben eine große Tasche vor dem Bauch, die wir mit Äpfeln füllen und wenn die voll ist, in eine große Holzkiste ausleeren und für eine volle Kiste bekommen wir $28. Das ist nicht besonders viel für die harte Arbeit (heute haben wir zum Beispiel in acht Stunden zu zweit weniger als $90 verdient, was umgerechnet etwa 60€ sind...) und ich muss dazu sagen, besonders gut gefällt es uns nicht, weil man echt Rückenschmerzen von dem großen Gewicht bekommt. Uns bleibt aber leider momentan nichts anderes übrig als den Job weiterzumachen, weil man an etwas Anderes einfach nicht rankommt und dann ist ein bisschen Geld immer noch besser als gar keins. Ich kann nur nochmal sagen, dass Work & Travel, so wie man es sich vorstellt, einfach nicht so ist und man sich hier wirklich (sorry für meine Wortwahl) den Ar*** aufreißen muss, um an Geld zu kommen... :-(
Naja, wir versuchen wie immer das Beste draus zu machen und können hoffentlich in ein paar Wochen unsere Reise fortsetzen (wenn sich in der Zeit nicht wieder alles ändert, das kommt ja hier oft mal vor). Ihr hört wieder von uns, wenn es bald wieder Positiveres zu berichten gibt.

Viele liebe Grüße vom anderen Ende der Welt!
Beccy & Daniel

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