Beccy und Danny

Beccy und Danny
Grüße an unsere Freunde und Familie

Mittwoch, 28. März 2012

Auf nach Ashburton!

 Mann oh mann, seit dem letzten Eintrag ist ja schon wieder ne Menge passiert...
Wird Zeit, dass wir euch auf den neusten Stand bringen. Ich werde jetzt mal zwei Einträge schreiben, weil wir soviel zu berichten haben und das sonst wieder so viel auf einmal wird. Also nicht vergessen, den nächsten Eintrag auch noch zu lesen. ;-)

Fangen wir bei Montag, dem 05.03.2012 an. An dem Tag beschlossen Daniel und ich nämlich, den Applepicking-Job an den Nagel zu hängen und uns irgendwo was Anderes zu suchen, weil wir den Job einfach nicht ausgehalten haben und nicht genug Geld zum Reisen zusammenbekommen hätten. Und kurz nachdem wir die Entscheidung getroffen hatten, rief uns Nils an, um uns mitzuteilen, dass wir in der nächsten Woche einen „Kartoffeljob“ in Ashburton (das ist in der Nähe von Christchurch) anfangen könnten, bei dem wir $14 Stundenlohn bekämen. Das passte sich natürlich super und wir sagten sofort zu. Da wir noch eine Woche Zeit hatten, bis wir in Ashburton sein sollten, entschieden wir uns, am Dienstag alles zusammenzupacken und zum Farewell Spit zu fahren und vorher noch einen Abstecher zum Harwood's Hole zu machen. Farewell Spit ist eine riesige Landzunge im Norden der Südinsel (wenn ihr auf einer Karte guckt, sieht das Ganze aus wie der Schnabel eines Kiwi-Vogels) und das Harwood's Hole ist „das tiefste Loch Neuseelands“ >>> http://de.wikipedia.org/wiki/Harwood_Hole <<< und man kann bis an den Rand gehen und es gibt keinerlei Absperrungen. Da wurde es mir schon ein bisschen mulmig... Daniel natürlich nicht, der hat sich sogar an den Rand gesetzt und die Füße runterbaumeln lassen...
Abends haben wir unsere Zelte dann auf einem Campingplatz beim Wharariki Beach aufgestellt und uns diesen kurz nach Sonnenuntergang noch angesehen und ich kann euch sagen, das war ein absolutes Wow-Erlebnis! Man geht nichtsahnend auf einem kleinen Pfad durch den Sand, überquert eine große Düne und dann sieht man diesen Strand! Einfach wunderbar! (Bilder folgen :) )
Am nächsten Tag machten wir eine Wandertour über von Schafen bewohnte Hügellandschaft zum Cape Farewell (ich mal wieder in Flip Flops, aber ich kann jetzt mit Sicherheit sagen, dass man alle Wanderwege der Welt mit Flip Flops bezwingen kann ;) ). Vorher mussten wir noch einen Fluss überqueren und da Luisa und ich natürlich Jeans anhatten, mussten wir diese ausziehen, um nicht völlig durchnässt zu sein... Nachdem wir eine kurze Zeit beim Cape Farewell verbracht hatten, gingen wir zurück und fuhren zum Farewell Spit, um da weiterzuwandern. Zunächst taten wir das am eher langweiligen Strand und entschieden uns dann, über die Dünen zu gehen, was sich als sehr gut erwies, da diese Dünenlandschaft aussah wie Wüste und weitaus interessanter war.
Abends ging es dann wieder zurück nach Motueka (wir mussten ja wieder nach Süden und da wir den Campingplatz mehr als gut kannten und er auf dem Weg lag, verbrachten wir die Nacht wieder dort) und am nächsten Morgen fuhren wir auf dem State Highway 6 nach Süden. Auf dem Weg sahen wir uns die Buller Gorge Swingbridge an, das ist Neuseelands längste Ein-Mann-Hängebrücke (die heißt so, weil die so schmal ist, dass nur die Breite einer Person darauf Platz findet, nicht weil da nur ein Mann drüber gehen kann!) mit einer Länge von 110 Metern – huiuiui, ganz schön wackelig – und abends stellten wir die Zelte auf einem DOC-Campingplatz auf, auf dem wir uns vor Sandflies nur mit langer Kleidung, Socken und Jacken mit Kapuzen schützen konnten...
Am Freitag, den 09.03. hieß es dann letztendlich Abschied nehmen von Luisa und Nils, weil die beiden sich in der Zwischenzeit entschieden hatten, doch nicht mehr zu arbeiten und nur noch zu reisen.
Wir fuhren also Richtung Hanmer Springs und verbrachten da eine Nacht, die in Bezug auf die Temperaturen schon ein wenig grenzwertig war...
Samstag ging es dann weiter nach Christchurch. Eigentlich wollten wir da nur durchfahren, entschieden uns aber, eine Nacht dort zu bleiben, um noch ein wenig Zeit zu haben, uns die Stadt und den botanischen Garten anzusehen.
Und wir hatten Glück, dass gerade an dem Wochenende noch einmal die Möglichkeit bestand, die Christ Church Cathedral anzusehen, die kurz davor war, abgerissen zu werden und sich in der normalerweise abgesperrten, völlig zerstörten Innenstadt befindet/befand. Es wurde nämlich ein abgesperrter, bewachter Weg dorthin geöffnet und so konnten wir uns die Kathedrale und das ganze Ausmaß der Zerstörung durch die Erdbeben aus nächster Nähe ansehen (das ist auch in den nicht abgesperrten Teilen der Stadt häufig möglich, weil die Beben natürlich überall ihre Spuren hinterlassen haben, aber in der Innenstadt war es am Schlimmsten). Diesen Weg durch die Stadt zu gehen war eine absolut neue Erfahrung für uns und wir hatten beide einen dicken Kloß im Hals als wir die zerstörten, eingefallenen Gebäude sahen, die wie ausgestorben waren. Und das Gruseligste an dem Ganzen war die totale Stille, die dort herrschte! Wenn man durch eine Stadt geht, hat man eigentlich immer mehr oder weniger laute Geräusche um sich, sei es das Motorengeräusch von Autos oder einfach sich unterhaltende Menschen, die in den Läden ein- und ausgehen. Aber da... nichts... Echt komisch.
Aber um auch etwas Erfreuliches über Christchurch zu sagen, wir haben uns außerdem das Projekt Re:Start angeguckt, das ist eine aus bunten Wellblechcontainern bestehende neue Innenstadt, die quasi direkt neben der Sperrzone errichtet wurde/immernoch wird und all die Geschäfte enthält, die bei den Beben zerstört wurden. Also unter Anderem Cafés, Elektrogeschäfte, Klamottenläden, Outdoorläden etc. Und in einem der Läden hat sich Daniel dann auch endlich einen neuen Schlafsack gekauft, damit er nicht irgendwann im Zelt erfriert mit seinem dünnen Sommerschlafsack. ;) „Der Neue“ wurde dann auch abends gleich ausprobiert und ist wunderbar warm. Die kalten Tage können also kommen.
Am Sonntag, den 11.03. kamen wir dann im Nieselregen im auch sonst ziemlich grauen Ashburton an und stellten das Zelt im nächstbesten und günstigsten Holiday Park auf.
Und somit sind wir auch schon beim Thema des Blogs angelangt; Ashburton. Und dazu mehr im nächsten Eintrag...

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