Beccy und Danny

Beccy und Danny
Grüße an unsere Freunde und Familie

Samstag, 14. Januar 2012

Zeiten ändern sich - und zwar schneller als man denkt...

Wie der Titel schon sagt, hat sich schon wieder einiges geändert bei uns.

Nach unserem dritten Tag beim Applethinning wurde uns mitgeteilt, dass es für uns keine Arbeit mehr gibt... Das hat uns ziemlich aus der Bahn geworfen, vor allem weil wir fest davon ausgegangen sind, dass wir dort ein paar Wochen bleiben können. Nach fieberhaftem Überlegen riefen wir nochmal bei dem Typen vom Hotel an, bei dem wir auch das Interview hatten und siehe da, wir bekamen den Job...! Wir wurden also vorerst für ein paar Tage eingeplant, uns wurde versprochen, wir können bis zu 40 Stunden die Woche arbeiten und "das große Geld" verdienen. Pustekuchen, wie sich nun herausstellte... Innerhalb von drei Tagen haben wir gerade einmal sechs (!) Stunden gearbeitet und mussten dem Kerl auch noch hinterherlaufen, um überhaupt zu erfahren, wann wir wieder arbeiten sollen. Und vorgestern beim Gespräch mit ihm fiel ihm dann nach einem Blick auf den Plan auf, dass ja leider, leider keine Kräfte mehr fürs Housekeeping benötigt werden, wir außerdem wegen unserer zu großen "language barrier" (jaaaa, natürlich!) nicht in der Bar arbeiten können und dann ja nur noch Promotion (Prospekte verteilen auf der Straße) übrig bliebe, wobei wir natürlich längst nicht so viele Stunden wie versprochen kriegen können.
Fazit des Ganzen: Der ach so tolle Chef des Hotels hat keinen Plan, verarscht uns von vorne bis hinten, gibt uns keine Stunden und am liebsten würde ich ihm an die Gurgel gehen! Deswegen haben wir jetzt beschlossen, noch bis nächste Woche Donnerstag zu bleiben (für so lange haben wir das Hostel bezahlt) und uns dann auf den Weg nach Wellington zu machen und von da aus voraussichtlich Freitag mit der Fähre zur Südinsel zu fahren, um dann dort schnellstens Arbeit zu finden. Und bis dahin versuchen wir unseren (hoffentlich nachvollziehbaren) Frust mit spaßigeren Aktivitäten zu vertreiben.

Gestern haben wir uns zum Beispiel mittags auf den Weg zum Cape Kidnappers gemacht, das ist eine Landzunge am südöstlichsten Punkt der Hawke's Bay. Am Kap selbst gibt es eine riesige Tölpelkolonie (siehe Bilder) und unbezahlbare Ausblicke! Um dort hinzugelangen musste man allerdings erst einmal acht Kilometer wandern, mit dem Strand auf der linken und den gigantischen Felsen auf der rechten Seite. Und das bei 30°C! Spaß gemacht hat es trotzdem, vor allem weil es auf dem Weg nicht langweilig wurde. Wir haben z.B. eine große tote Krabbe gefunden und ein kleines Möwenküken, das wahrscheinlich aus dem Nest gefallen war und ein bisschen planlos unterhalb der Brutplätze umherlief. Außerdem konnte man sich nicht sattsehen an den verschiedenen Gesteinschichten der Steilküste, mit ihren vielen verschiedenen Farben!
Als wir dann bei der ersten größeren Tölpelkolonie ankamen, wurden wir Zeugen eines brutalen Naturgeschehens; wir mussten mit ansehen, wie eine große schwarze Möwe ein Tölpelküken aus dem Nest klaute, es totpickte und anfing, es zu fressen... "Aber das ist der Lauf der Natur", versuchte mich Daniel zu beruhigen... Was mich natürlich keineswegs besänftigte, wie ihr euch sicher denken könnt...
Ein paar Minuten später wurden wir von einem netten Mann auf seinem Quad ein Stückchen mitgenommen und wanderten dann den Rest zur Hauptkolonie der Tölpel. Also, da waren wir wirklich beeindruckt! Hunderte von Vögeln sitzen auf ihren Nestern bzw. schon recht großen Küken, putzen sich, bringen Futter, schlafen und lassen sich absolut nicht von den Touristen stören, die nicht mal einen Meter von ihnen entfernt stehen! Und das in freier Wildbahn! Einfach toll!
Auf unserem Rückweg (man bemerke, dass das noch einmal acht Kilometer waren!) gerieten wir dann in einen halben Sandsturm - habt ihr das schonmal erlebt? Man hat das Gefühl, als ob tausend kleine Nadeln auf einen einstechen - vor dem wir uns mit Handtüchern und Sonnenbrillen versuchten zu schützen.
Endlich am Auto angekommen waren wir ziemlich fertig und unser Körper dankt uns nun für den langen Weg mit ordentlichem Muskelkater! ;-)
Im Hostel haben wir dann nur noch schnell was zu essen gemacht und sind dann ins Bett gefallen.

Ich werde noch einen kurzen Blog schreiben, bevor wir hier wegfahren und dann werdet ihr auf der Südinsel wieder von uns hören.

Viele liebe Grüße
Beccy und Daniel

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